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Geschichte Die Stadt hat ihren Namen vom Wat Phnom Daun Penh (Hügeltempel), der 1373 auf einem künstlichen 27 m hohen Hügel errichtet wurde, um fünf Statuen von Buddha aufzunehmen. 1434 verlegte der letzte Herrscher von Angkor seine Residenz in den Grossraum des heutigen Phnom Penh, nach Lovek, nachdem Angkor 1431 von Ayutthaya, dem Königreich der Thai, erobert und deren lebensnotwendigen Bewässerungssysteme zerstört worden war. Im 16. Jahrhundert wurde Lovek wieder verlassen. Erst 1866 verlegte König Norodom I. auf Druck der Franzosen seinen Regierungssitz von Udon nach Phnom Penh. 1867 wurde die Stadt auch Sitz der französischen Kolonialverwaltung. Die Franzosen planten und bauten die Stadt neu auf. Um die Sumpfgebiete im heutigen Stadtgebiet trocken legen zu können, wurde ein Kanalsystem geschaffen. Seit 1933 verbindet eine Eisenbahnlinie Phnom Penh mit der Hafenstadt Kompong Som, dem heutigen Sihanoukville. Die Stadtbevölkerung von Phnom Penh bestand vor der Erlangung der politischen Unabhängigkeit Kambodschas 1953 zu je einem Drittel aus Vietnamesen, Chinesen und Khmer. Erst ab der zweiten Hälfte der 1950er Jahre begann sich das demographische Verhältnis zugunsten der Khmer deutlich zu verschieben. Heute stellen Vietnamesen und Chinesen eine zählenmassig zwar kleine, jedoch wirtschaftlich umso einflussreichere Minderheit der Stadtbevölkerung. Während des zweiten Indochina-Krieges wurde Phnom Penh mehrfach von Vietcong-Einheiten angegriffen. Vor dem Hintergrund der schweren Bombardierungen Kambodschas durch die US-Luftwaffe USAF (1969-1972) und den militärischen Auseinandersetzungen zwischen den Regierungstruppen von General Lon Nol und den Rote Khmer flohen zehntausende von Bauernfamilien in die Stadt, die Anfang 1975 auf etwa zwei Millionen Einwohner angewachsen war. Am 17. April 1975 wurde Phnom Penh von den Roten Khmer erobert. Diese evakuierten die gesamte Stadtbevölkerung umgehend aufs Land. Dafür gab es offenbar mehrere Gründe: einerseits bestand das logistische Problem, die Bevölkerung ausreichend mit Lebensmitteln versorgen zu können. Phnom Penh war in den letzten Monaten vor der Machtergreifung der Khmer Rouge aufwendig durch eine Luftbrücke der Amerikaner mit Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoffen versorgt worden. Andererseits hatten sich die Khmer Rouge zum politischen Ziel gesetzt, in Anknüpfung an das Reich von Angkor einen kommunistischen Bauernstaat zu schaffen: Städte galten im ideologischen Koordinatensystem der Khmer Rouge als konterrevolutiönar und mussten daher aufgelöst werden. Ein großer Teil der Bevölkerung Phnom Penhs kam bei Arbeitseinsätzen in landwirtschaftlichen Kommunen, durch Hunger, Entkräftung, Krankheit (Malaria) und Exekutionen ums Leben. Seit der Vertreibung der Roten Khmer durch vietnamesische Truppen im Januar 1979 begann sich die Stadt von der Schreckensherrschaft Pol Pots langsam wieder zu erholen. Jahrelang hausten in den 1980er Jahren im Stadtgebiet obdachlose Kambodschaner, die sich dort Kühe, Schweine und Hühner in den Strassen hielten. Heute präsentiert sich Phnom Penh als eine für kambodschanische Verhältnisse moderne Stadt von rd. 1,5 Millionen Einwohnern. Ganz im Gegensatz zu den pulsierenden Millionen-Metropolen seiner Nachbarländer (Bangkok, Ho Chi Minh City) verfügt Phnom Penh noch über viele baumbestandene (Frangipani!) Alleen und ruhige Nebenstrassen. Dennoch haben Verkehrs- und Umweltprobleme zugenommen.
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